Im Rahmen unseres Supply Chain Inside Talk - die entsprechende Fassung wird demnächst veröffentlicht - kam mit überraschender Deutlichkeit zum Ausdruck, dass die Fragen der Nachhaltigkeit insbesondere im Straßentransport deutlich in den Hintergrund getreten sind und durch Fragen nach Kapazität und zum Teil auch Preisen überlagert werden.

Auch wenn viele Versender immer noch die Nachhaltigkeit zu einem Thema machen, so ist es doch ein allgemein gehaltenes Thema. Wenn es darum geht, bestimmte Ziele festzulegen, diese auch zu verfolgen, zu messen, zu bewerten dann ist der Inhalt meist unsichtbar. Selbst wenn in Jahresgesprächen bestimmte Erwartungen an die Nachhaltigkeit geäußert werden, so bleibt dies im Regelfall bei politischen Erklärungen, die zum Teil auch in die Zukunft gerichtet sind. Konkrete Umsetzungen von Nachhaltigkeitsprojekten finden aber so gut wie nicht mehr statt.

Es gibt Unterschiede in einzelnen Industriebereichen, die Automobilindustrie hat höhere Anforderungen als der Handel, trotz allem sind alle Marktteilnehmer offensichtlich weit mehr von der Frage der verfügbaren Kapazitäten getrieben als das Wert auf eine wirkliche Umsetzung von Nachhaltigkeitsgrundsätzen gelegt wird.

Ein weiterer interessanter Punkt, der im Zuge des Gespräches auftrat war die Feststellung, dass die Preise im Straßengüterverkehr sich deutlich von der Kostenentwicklung entfernt haben. Die geforderten Preise überwiegen die gestiegenen Kosten, teilweise offensichtlich bei weitem. Es zeigt sich jedenfalls, dass die Klimarettung anscheinend doch sehr in den Hintergrund tritt, wenn das Tagesgeschäft betroffen ist. Nachhaltig erscheint das nicht.