Die Übertragung bisheriger interner Logistikaufgaben auf Dritte nimmt nach eigener Marktbeobachtung zu. Für das Industrieunternehmen, das die bisherigen Aufgaben an den Dritten überträgt, stellt sich vor allen Dingen die Frage der angemessenen Vergütung. Es erweist sich doch als ausgesprochen schwierig, aus dem eigenen Betrieb quasi den Wert einzelner Prozesshandlungen zu entwickeln. Hier helfen manchmal ausgefallene Vergütungssysteme, die quasi eine Vermischung von open-book-Elementen mit Kappungsgrenzen verbinden.

Weitere Probleme bereiten die Kapazitäten, da ein Dienstleister eben nicht wie der eigene Betrieb unbegrenzt zusätzliche Leistungen erbringt oder eben auch ohne weiteres eine Delle auffängt. Auch dies erfordert sorgfältig abgewogene Vertragsregelungen, um den Interessen beider Seiten gerecht zu werden, trotzdem aber Schwankungen aufzunehmen.

Ein weiterer Gesichtspunkt ist die häufig von den Dienstleistern verlangte Exklusivität für die gesamte Logistikabwicklung, allein unter Hinweis darauf, dass das im eigenen Betrieb ja auch so war. Hier sollte sich der Industriekunde bewusst sein, dass er vorher immer die Möglichkeit hatte, neben dem eigenen Betrieb Dritte zu beauftragen. Diese Möglichkeit sollte man nicht ohne weiteres über Bord werfen.